Die Sägerbrücke überquert die Dornbirner Ache, die den südlichen Abschluss des Stadtzentrums bildet. Mit dem Neubau der Brücke haben die Architekten an diesem stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt bewusst einen Ort zum Verweilen, eine „Brücke als Platz“ entworfen. Sie ist um einige Meter breiter als lang. Niveauunterschiede zwischen Fahrbahn, Mittelstreifen, Fußgängerbereich wurden minimiert. Die Materialvorgabe für den Brückenunterbau wurde konsequent weitergedacht und auf das gesamte Bauwerk angewandt: Wie aus einem Guss formt der Beton Fahrbahn, Fahrrad- und Fußgängerbereich. An den Rändern hochgezogen wird er zur Brüstung, aus der Grundfläche herausgeschält zu überdachenden Haltestellen.

Im Süden der Brücke schließt das Areal der Fachhochschule an. Auf Initiative einiger Architekten konnte die frühere Bundes-Textilschule saniert und als Fachhochschule umgenutzt werden. Die Gebäudeteile sind als Campus angelegt. Drei Hauptkörper, differenziert in Höhe und Fassadengestaltung, sind durch eine eingeschoßige Aula verbunden und bilden gesamthaft eine stimmige Anlage. Im Norden, direkt an der Brücke gelegen, liegt der Veranstaltungssaal mit seiner markant geschwungen Dachform. Trotz umfassender energetischer Sanierungsmaßnahmen konnte das Flair der ursprünglichen Architektur aus den 1950er-Jahren erhalten werden.

Ebenfalls in unmittelbarer Nähe ist das städtische Krankenhaus von Dornbirn. Der Bau aus den 1980ern wurde in den letzten Jahren regelmäßig erweitert und umgebaut. Besonders auffallend ist der aufgeständerte Verwaltungsbau an der Lustenauer Straße. Letztes Teilstück sind die neuen, an der Ach situierten OP-Säle mit ihrer Fassade aus schwarzem Streckmetall.

Sägerbrücke

Architektur: Architekturwerkstatt Dworzak – Grabher, 2016

Fachhochschule Vorarlberg

Architektur Bestand: Willi Ramersdorfer und German Meusburger, 1954-1960

Architektur Sanierung: Helmut Dietrich, Christian Lenz, Hermann Kaufmann, Wolfgang Ritsch, 1998

Krankenhaus Dornbirn

Architektur Erweiterungsbau Verwaltung (2004), Umbau Intensivpflegstation (2006) und Eingangsbereich (2009): Gohm Hiessberger Architekten

Architektur Erweiterung OP-Säle (2019): Marte.Marte Architekten